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Mohnblume: Bedeutung und Verwendung als Schmuck- und Arzneipflanze

Mohnblume: Bedeutung und Verwendung als Schmuck- und Arzneipflanze

Kaum eine andere Pflanze steht so sehr für die Lebensfreude des Sommers wie der Rote Mohn. Schon von Ferne strahlen uns an Feld- und Wegesrändern seine hellroten Blütenkelche entgegen. Auf zahlreichen berühmten Gemälden wurde er verewigt, in Liedern und Gedichten besungen. Er steht für Liebe und Leidenschaft – genauso aber auch für Trauer und Gedenken. Die besondere Anziehungskraft der Mohnblume berührt uns jedes Jahr aufs Neue. Doch der Einsatz von Herbiziden in der intensiven Landwirtschaft setzt ihr stark zu und reduziert stetig ihre Bestände. Als „Galionsfigur“ für das Wildblumensterben wurde der Mohn deshalb 2017 zur Blume des Jahres erkoren.

Was gibt es – botanisch gesehen – Wissenswertes über den Mohn zu berichten?

Ein kleiner Steckbrief der Mohnblume (auch Klatschmohn oder Klatschrose genannt):

  • Lateinischer Name: Papaver rhoeas
  • Gattung: Mohngewächse
  • Farben: Rot bis Rot-Violett oder Weiss
  • Wuchshöhe: bis etwa einem Meter
  • Blütezeit: von Mai bis zum Spätsommer
  • Früchte: Kapselfrucht mit mehreren hundert Samen

Eine Besonderheit der Mohnblume ist die leuchtend rote Blüte mit ihrer „Knitter-Optik“ und dem schwarzen Samenstand. Ihr weiteres Markenzeichen: der schlanke, behaarte Stängel. Die mehrfach geteilten Mohnkapseln werden auch als „Streubüchsen“ bezeichnet. Sie enthalten mehr als zwei Millionen Pollenkörner.

Woher stammen die Mohngewächse ursprünglich?

Die zarte Blume mit ihrer auffälligen Form ist vermutlich zwischen Nordafrika, Osteuropa und Asien beheimatet. Heute kann man sie in den gemässigten Klimazonen auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde antreffen. Die Mohnblume ist als Wildblume eine typische Kultur-Begleitpflanze, für deren Ausbreitung der Mensch mit Erfindung des Ackerbaus sorgte. So bereisten die Mohnsamen als „blinde Passagiere“ im Saatgut beinahe die ganze Welt. Am wohlsten fühlt sich das unkomplizierte Mohngewächs an trockenen, warmen Standorten. Daher ist die Acker-Wildblume nicht nur an Feldrändern zu finden. Sie liebt auch sonnige Böschungen, Bahntrassen und ungenutzte Brachflächen.

Welche Arten des Mohns sind heute verbreitet?

Heute gibt es weit über 100 Arten der Mohngewächse. Als Zierpflanze für den Garten wurde vor allem der Seidenmohn kultiviert. Er liebt einen sandigen oder kieshaltigen, durchlässigen Lehmboden. Besonders gut gedeiht die Mohnblume in Partnerschaft mit Wildblüten wie Kornblume, Akelei oder dem Acker-Rittersporn. Weitere beliebte Sorten für den Garten sind

  • Türkischer Mohn – vor allem beliebt wegen seiner grossen Blüten
  • Island-Mohn – er ist in vielen Farbstellungen von Weiss über Gelb und Orange und in Pastelltönen erhältlich
  • Klatschmohn (auch Wilder Mohn) – begeistert mit farbkräftigen, gefüllten Blüten

Weshalb steht der Mohn zugleich als Sinnbild für Lebensfreude und Trauergedenken?

Schon im alten Persien galt der Mohn als Symbol für die Liebe. Gleichzeitig symbolisiert der schwarze Samen-Kelch in der Mitte der Blüte auch die Leiden der Liebe. Mit ihren intensiven Farbpunkten an Getreidefeldern und Wegesrändern steht die Blume wie keine zweite für die Sinnenfreude des Sommers. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs steht die Mohnblume jedoch auch als Zeichen für das Totengedenken. Sie war die erste blühende Pflanze, die sich auf den frisch angelegten Grabhügeln der gefallenen Soldaten ansiedelte. In Anlehnung daran steckt man sich am Volkstrauertag (besonders im englischsprachigen Raum) eine rote Mohnblüte ans Revers. Heute soll dieses Symbol an die Opfer der beiden Weltkriege erinnern.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Opium und Mohn?

Alle Pflanzenteile des Mohns sind – wenn auch nur schwach – giftig. Einen besonders hohen Anteil daran hat das Alkaloid Rhoeadin, das im weissen Milchsaft des Mohns enthalten ist. Die Samen des Mohns sind für uns Menschen aber unbedenklich zu geniessen. Aus dem Saft des Klatschmohns wurden schon seit dem Altertum Heroin und Opium gewonnen. Das darin enthaltende Morphium wirkt schmerzlindernd und schlaffördernd. Leider kann das Opium eine Abhängigkeitswirkung verursachen. Heute wird es daher stufenweise dosiert als Schmerzmittel und in der Suchtbehandlung eingesetzt.

Wie wurde die Mohnpflanze in früherer Zeit genutzt?

Früher war Mohn in der Natur überall reichlich anzutreffen. Man kochte beispielsweise den Mohnsaft zu einem Sirup ein und verabreichte ihn gegen alle Arten von Erkältungskrankheiten. Der rohe Saft fand als Mittel gegen entzündliche Hautbeschwerden und Ekzeme Verwendung. In Form eines Teeaufgusses sollte er Nervosität und Schlafbeschwerden lindern. Ein Konzentrat aus den Kronblättern (also den Hüllblättern der Blüte) fand seine Anwendung zur Linderung von starkem Husten. Die Mohnsamen lassen sich auch zu Öl pressen – dem sogenannten Mohnöl. Es wirkt wie ein schwaches Opium. Von ihm erhoffte man sich ebenfalls eine schlaffördernde Wirkung.

Wofür verwendet man die Mohngewächse heute?

Als Arzneipflanze wurde der Schlafmohn mittlerweile von anderen Naturheilmitteln abgelöst, die weitaus wirksamer sind. Die Blätter der Mohnblüte werden aber gerne als hübsche Farbtupfer unter Teezubereitungen gemischt. Sehr beliebt ist die getrocknete Samenkapsel des Mohns als Schmuckelement für Blumengestecke und saisonale Dekorationen. Die grösste Verbreitung finden seit vielen Jahrzehnten die tiefschwarzen Mohnsamen mit ihrem zart-nussigen Geschmack. Sie verfeinern Brot, Gebäck, Kuchen und viele andere Speisen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Insektenfreundlichkeit findet der Mohn inzwischen als Pflanze für den Naturgarten immer mehr Liebhaber.

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